Neue Angriffsszenarien steigerten 2022 die Schadensfälle besonders im Umfeld digitaler Karten stark. Nach wie vor lassen sich Kund:innen dazu verleiten, mittels pushTAN oder chipTAN eine vorgetäuschte Kartendigitalisierung freizugeben – und so schalten die Täter:innen damit eine digitale Karte auf ihrem Endgerät frei, mit fatalen Folgen.

Der DSGV entwickelte mit S-Payment und Finanz Informatik (FI) Sofortmaßnahmen, die bei Auffälligkeiten das Kartendigitalisieren verhindern – was die Schäden um bis zu 80 Prozent senkte. Anfangs kam es noch zu unberechtigten Ablehnungen (False-Positive-Rate). Mittels einer Nachjustierung ließen sich diese jedoch deutlich reduzieren: Bei einer abgelehnten Digitalisierung können Mitarbeitende der S-Markt & Mehrwert (S-MM) im Endkundensupport für Apple Pay und die App „Mobiles Bezahlen“ nach einer „Gut-Prüfung“ die Sicherheitsparameter übersteuern. Aktuell entsteht ein nahtloser 24/7 Prozess, der auch die Vertriebseinheiten der Sparkassen entlastet. Denn per Face-Identverfahren können Karteninhaber:innen ab April 2023 die Sicherheitsmerkmale ihres Personalausweises in einem automatisierten Prozess prüfen lassen. Ebenso automatisch erfolgt dann das Kennzeichnen „echter“ Kund:innen in den Systemen.

MIT BEBOP GEGEN BETRUG

Um sich dauerhaft robust gegen derartigen Betrug aufzustellen, startete das Projekt BEBOP (Betrugsbekämpfung im Online-Banking und Payment). Hier arbeiten DSGV, Regionalverbände, Sparkassen, Finanz Informatik, SIZ und DSV-Gruppe (S-Payment, S-Com) sowie PLUSCARD und Bayern Card-Services gemeinsam an langfristigen Lösungen. Parallel entwickelt die S-Payment ein Betrugspräventionssystem für die Sparkassen-Card, das 2024 in erster Ausbaustufe bereitstehen soll. Mit Fachexperten beleuchtet die S-Payment in einer einstündigen Live-Veranstaltung am 18. April die geplanten Maßnahmen. Infos und Anmeldung unter: https://t1p.de/ptwct.