Ohne E-Payment kein E-Government

26.08.2022

 

Die Kompetenzmarke S-Public Services steht für langjährige Erfahrungen in der Abwicklung von E-Payment-Transaktionen und Marktführerschaft im Kommunalmarkt. Mit ihrem vielseitigen Leistungsangebot fürs digitale Rathaus unterstützt sie Sparkassen, ihr Marktpotenzial auch in diesem Kundensegment voll auszuschöpfen. Ein Interview mit Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster und Präsident des Deutschen Städtetags.

Welche Rolle nehmen die Sparkassen in der Digitalisierung des öffentlichen Sektors ein?

Markus Lewe: Eine wichtige, aber sie könnte noch größer sein. Praktisch alle Sparkassen befinden sich in kommunaler Trägerschaft und sind daher dem Gemeinwohl verpflichtet. Wir wissen, dass etwa zwei Drittel der Kontakte zwischen Verwaltungen und Bürgerinnen und Bürgern mit Geldbeziehungen zu tun haben. Ohne digitale Zahlungen funktioniert digitale Verwaltung also nicht.

Anders gesagt: ohne E-Payment kein E-Government. Dies umzusetzen ist nicht trivial und braucht Technologie für sicheres digitales Bezahlen. Diese kommt in den meisten deutschen Städten von den Sparkassen.

Da könnte also noch mehr gehen – oder?

Lewe: Die Sparkassen investieren viel in Technologie. Dieser Kurs ist richtig. Aber die technologische Kooperation ist noch ausbaufähig. Die Sparkassen verfügen zum Beispiel über technische Möglichkeiten der sicheren und gesetzeskonformen Identifikation für Online-Prozesse. Diese müssen sie den Kommunen weiter zugänglich machen. Es geht auch um öffentliche Ladesäuleninfrastruktur, Dateninfrastruktur, Kooperation mit den kommunalen Rechenzentren, Hochschulen, öffentliche Mensen und ebenso um die Versorgung Bedürftiger wie geflüchteter Menschen.

All dies hat mit digitaler Infrastruktur und digitalen Zahlungsprozessen zu tun. Und hier erwarte ich von den Sparkassen einen Führungsanspruch und die Antwort auf folgende Fragen: Wie sieht öffentliche Digitalisierung in zehn Jahren aus, und welche Rolle spielen die Sparkassen dann?

Wie bewerten Sie vor diesem Hintergrund die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes?

Lewe: Als Land mit der größten Wirtschaftskraft und Bevölkerung in Europa sowie einer eigentlich sehr leistungsfähigen Verwaltung sollten wir auch in der Digitalisierung des öffentlichen Sektors führend sein. Diesen Anspruch sehe ich im OZG derzeit nicht; aktuell ist es klar gescheitert. Ich bin ein großer Freund des Föderalismus.

Ganzheitliche Digitalisierung muss man jedoch landesweit mit klarem Kurs ausrollen. Dieser Kurs fehlt und wir setzen die falschen Prioritäten. Umso bedauerlicher, da die meisten Städte – wie auch Münster – die Digitalisierung wollen.

Beitrag

aus dem Geschäftsbericht
der DSV-Gruppe

Erschienen am 30.06.2022

Ansprechperson für Journalist:innen
Andrea Steinwedel

Referentin Konzernkommunikation


+49 711 782-22102